Priesterin des Punk
Der Dalai Lama ist kein Bandmitglied, aber das Foto find ich klasse. Wir trafen uns bei Detlef um gemeinsam die „Rocknacht“ vom WDR in der Glotze zu sehen. Das Spektakel fand am 21. April 1979 in Essen in der Grugahalle statt und blieb mir bis heute im Gedächtnis.
Nun kommt die kultige Lady die US-amerikanische „Godmother of Punk“ ins Zelt nach Winterbach, mit ihrer Show „Horses 1975 – 2015“.
Patti Lee Smith ist 1949 in Chicago zur Welt gekommen und wer etwas nachrechnet, wird feststellen, das die hohe Priesterin der Poesie im betagten Alter ist.
Ihre Wahlheimat ist New York und sie erinnert an die guten, alten Zeiten, als die Stadt noch wild und schmutzig war.
Als Bruce Springsteen sie bat einen Text für „Because the night“ zu schreiben, wurde dieser 1978 ein Welterfolg. Patti auf dieses Lied zu reduzieren wäre aber nicht gerecht, als Textschreiberin/Lyrikerin, Fotografin und Malerin arbeitet sie wie viele Künstler um sich auszudrücken. Aber die Mucke von Patti gefällt mir.
Exzentrisch war die New Yorker Punk Ikone schon immer und im Rockpalast war sie wohl auch bis in die Haarspitzen mit Heroin zugedröhnt. Wie ein späteres Interview mit Alan Bangs beweist. Wenn ich mich richtig erinnere, hat sie zum Schluss des Konzertes auch noch das komplette Schlagzeug zusammen gehauen und ist stellenweise singend über den Boden gekrabbelt. So wie der Schlagzeuger schaute, war dies nicht abgesprochen.
Natürlich wird es im Zelt sicher etwas entspannter, aber man darf sich in Schorndorf auf eine lebende Legende freuen. Zum dem ist diese weltweite Performens „Horses 1975-2015“, in Deutschland auf 8 geplante Spielstätten begrenzt. Und ich bin sicher das die Atmosphäre im Zelt nicht zu toppen ist. Die Band wird durch zwei Mitglieder der ursprünglichen Gruppe, Lenny Kaye und Jay Dee Daugherty, zusammen mit Bassist / Keyboarder Tony Shanahan, der seit zwanzig Jahren ein Teil von ihr Band wurde begleitet werden. Spezielle Horses Konzerte wurden für England, Italien und Frankreich, sowie eine 2 tägige Jubiläumsshow im Beacon Theater in New York City am 10. und 11. November festgelegt.
Es ist sicher auch mit einer Menge esoterischem und religiösem zu rechnen, Patti die zwar einerseits schon die Verse „Jesus died for somebody’s Sins, but not mine“ geschmettert hat, aber andererseits auch schon beim Papst zu Besuch war und hoffentlich nicht „Pissing in the river“ dabei umgesetzt hat.
Meine Sammlung im CD/Plattenregal: Horses (1975), Radio Ethiopia (1976), Easter (1978), Wave (1979), Dream of Life (1988), Gone Again (1996), Twelf (2007), Banga (2012).
Auf ihrem Album Twelf interpretiert die Patti Smith Group klassische Rock- und Pop-Songs neu. Von Musikern wie; D. Grohl, Flea, Forere, Bob Dylan, George Harrison, Jimi Hendrix, Lenny Kaye, Neil Young, Rich Robinson, Roland Orzabal, K. Cobain, Grace Slick, Gregg Allman, Ian Stanley, Jay Dee Daugherty, Mick Jagger, Paul Simon, Stevie Wonder, K. A. Novoselic, Chris Hughes, Keith Richards, Luis Resto, Robert Payne, Jack Petruzzelli, Tony John Densmore, Robby Krieger, Ray Manzarek, Jim Morrison.
Hier noch eine Auswahl an Videos welche ich via Youtube zusammen gestellt habe.
Patti Smith – Rock N‘ Roll Nigger (1979) Germany
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